Chronik
der Familie Ernst aus Kirdorf

Der Anfang

Wie alles begann

Ich habe mich schon oft gefragt, wie das denn alles so anfing - das mit meiner "Ahnenforschung".

Schuld daran mag wohl sein, dass ich schon als kleines Kind Gelegenheit hatte, in alten Sachen herum zu kramen und wohl auch damals bereits neugierig genug war, alles zu hinterfragen. Schließlich wurde mein Elternhaus bei meiner Geburt bereits in der dritten Generation von "uns" bewohnt - meine Brüder und ich waren dann die vierte. Das Haus hatte also Zeit genug,  allerlei Plunder in sich anzusammeln.

Zweitens hatte ich als typisches Nachkriegskind noch den direkten Kontakt zu Personen, die einen oder gleich zwei Weltkriege persönlich erlebt und überlebt hatten. Das sind Erfahrungen, die ich niemals missen möchte und mir tu'n die Kinder von heute in dieser Hinsicht gewissermaßen leid, da sie solche elementaren Erlebnisse überhaupt nicht mehr haben können. Kein Fernseher, kein Kino, nein gar nichts kann das ersetzen, was in einem passiert, wenn man Geschichten - und Geschichte - persönlich erfährt, wenn man gespannt lauscht, wenn da so einer erzählt, der das alles selbst mitgemacht hat. Wenn man abends zusammenrückt, wenn's draußen dunkel und kalt wird und im Ofen das Feuer brennt und man froh ist, dass alle, die zusammen gehören, zusammen sind.

Kurzum, mein Interesse an dem, was die Generationen vor mir so trieben, war also schon von frühester Kindheit an geweckt.

Interessant ist aber, dass ich den "eigentlichen" Auslöser meiner "Forschungsarbeiten" erst kürzlich wiederfinden konnte. Es ist ein kleiner Brief, den mir 1975 mein damaliger Brieffreund Bernd von Gosslar aus Portugal (!) schickte. Hier der entscheidende Ausschnitt: 

Es tut mir außerordentlich leid, ich habe den Ewald bis heute nicht gegrüßt. Erst jetzt (2005) habe ich bei "Aufräumarbeiten" diesen Brief wiederentdeckt. Damals - 1975 - bin ich aber tatsächlich der gestellten Frage nachgegangen. Das Ergebnis meiner Befragungen war aber stets negativ: Nein, das ist eine ganz andere Familie, wir haben nur den Namen gemeinsam, reiner Zufall...

Ich selbst hab' das nie geglaubt, und - wie so oft in meinem Leben - waren meine Zweifel angebracht. Der Brief geriet irgendwann in Vergessenheit, die Frage nach den Vorfahren aber blieb. Und es sollte fast dreißig (!) Jahre dauern, bis ich eine Antwort darauf fand. Ja, die Kirdorfer Ernst-Familien sind miteinander verwandt. Aber so weitläufig, dass das heute fast keiner mehr weiß.

Egal, dieser kleine Briefausschnitt kann mit Fug und Recht als der eigentliche Auslöser meiner persönlichen Bemühungen als "Ernst-Forscher" angesehen werden.

Meine persönlichen Ermittlungen wurden schließlich bestätigt durch das Familienbuch von Cäcilia Hett. Dort kann heute jeder - den es interessiert - nachlesen, wie die Kirdorfer Familien in den letzten drei Jahrhunderten miteinander verwandt und verschwägert sind. Demnach gehen sowohl die "Weißbinder-Ernste" als auch die "Metzger-Ernste" und die "Krobbe" auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück: Georg Friedrich Ernst, den ersten Kirdorfer mit dem Familiennamen Ernst.

Das ist alles nachzulesen im Familienbuch von Frau  Cäcilia Hett.. Spannend ist für mich aber immer noch die Frage, wo denn dieser Georg Friedrich Ernst herkam, der gegen 1780 in Kirdorf  Fuß fasste..

Diese Frage  treibt mich heute noch um und ich hoffe, dass ich irgendwann diesen roten Faden wieder aufgreifen und weiterberichten kann. Doch davon mehr auf den nächsten Seiten.

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