Chronik
der Familie Ernst aus Kirdorf

Die Heimat

Der Familienname Ernst in Kirdorf

Als ich anfing, mich mit meinen Vorfahren zu beschäftigen, kam ich rasch zu dem Ergebnis, dass „Ernste" wohl schon zu Urzeiten in Kirdorf ansässig gewesen sein müssen. Jeder ermittelte Vorfahre war ein Kirdorfer. Und dessen Vorfahren waren auch wieder Kirdorfer. Insgesamt sechs Generationen mit Namen Ernst waren vor mir in Kirdorf ansässig und erst in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges schienen sich die Spuren zu verlieren.

Bei näherer Betrachtung zeigte sich allerdings, dass - gemessen an historischen Zeiträumen - die „Ernste" als noch relativ junge Kirdorfer anzusehen sind. Während die Aufzeichnungen in den Kirchenbüchern relativ rasch nach dem Desaster des Dreißigjährigen Kriegs wieder einsetzen und seit 1652 so gut wie lückenlos zur Verfügung stehen, erscheint der erste Eintrag mit dem Familiennamen „Ernst" erst mehr als 100 Jahre später.  Zu spät, als dass man das Fehler früherer Einträge mit zufälligen Aufzeichnungslücken erklären könnte.

Nein, alles lässt darauf schließen, dass der erste Vorfahre mit dem Familiennamen Ernst in Kirdorf jener Georg Friedrich Ernst war, der im Familienbuch Kirdorf von Gottlieb See unter der Familiennummer 838 erscheint. Das Fehlen älterer Eintragungen lässt sich - entgegen meiner ursprünglichen Vermutungen - nicht mit den Wirren des Dreißigjährigen Krieges erklären. In der Zeit von 1652 bis 1779 gibt es sehr wohl zuverlässige Quellen, aber der Familienname „Ernst" erscheint in Kirdorf kein einziges mal.

Der älteste Nachweis des Familiennamens „Ernst" in Kirdorf ist ein Eintrag im Kirchenbuch „Geburten" des kath. Pfarramt St. Johannes aus dem Jahr 1780: 

"Ernst. Den 10. Oktober, Catharina, f.l. Georgii Friderici Ernst et Anna Maria. Levabat Catharina Serlin Soluta in Oberursel".

Anna Maria war der Name der ersten Ehefrau dieses Georg Friedrich Ernst. Ihr Mädchenname ist  in den Kirdorfer Büchern nicht übermittelt. Der einzige greifbare Hinweis auf die Zeit davor ist der Name der Taufpatin, die wohl Catharina Serl hieß und aus Oberursel stammte.

Wenn aber die Taufpatin dieser Catharina aus Oberursel stammte, so liegt die Vermutung nahe, dass zumindest ein Elternteil ursprünglich ebenfalls aus Oberursel stammte und sich im benachbarten Kirdorf niederließ. Möglich wäre, dass - den Gepflogenheiten jener Zeit folgend - der Bräutigam sich am Ort der Braut niederließ.  Das würde bedeuten: Georg Friedrich Ernst stammte aus Oberursel und heiratete in eine Kirdorfer Familie ein. Eine Annahme, die sich später bestätigen sollte. Zwischen den ersten "Forschungsergebnissen" und der Auflösung des Rätsels liegen jedoch Jahrzehnte.

Kurzum, die Herkunft von Georg Friedrich Ernst ist außerhalb Kirdorfs zu suchen.  Erst durch den Eintrag der Tochter Catharina im Kirchenbuch von Kirdorf wird der Bezug des Familiennamen „Ernst" zu Kirdorf hergestellt und bleibt für die kommenden drei Jahrhunderte erhalten.

Wenn meine Recherchen stimmen, war zum Zeitpunkt der Entstehung des folgenden Bildes der Familiennamen „Ernst" in Kirdorf noch unbekannt. Dennoch werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche Vorfahren - die zwar nicht den Namen, aber die Blutsverwandtschaft mit uns teilen - zu jener fernen Zeit in Kirdorf gelebt haben. Mit der eines echten Kirdorfers angemessenen Sturheit lasse ich es mir einfach nicht nehmen, Kirdorf als meine Heimat zu betrachten. Basta. Mit einer lediglich 200-jährigen Kirdorfer Geschichte müsste ich mich ja heute noch als „Eingeplackter" fühlen.

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Älteste bekannte (nicht identische Darstellung)
des Ortes Kirdorf auf der Karte vom Mittelstedter Feld 1587
(aus „Das alte Kirdorf im Bild")


Etwas mehr über die Geschichte Kirdorfs


Gedenkmünzen
anläßlich d. 1100-Jahr-Feier

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir 1992 in Kirdorf das 1.100-jährige Bestehen unserer Heimatgemeinde feierten. Damals war mein Hang zur „Erforschung“ der Geschichte meiner Heimat und meiner Vorfahren noch nicht so ausgeprägt. Erst jetzt fange ich langsam an, Daten und Fakten zusammenzutragen. Ich befinde mich praktisch am Anfang einer langen, langen Reise; einer Reise, die mich durch die Geschichte unseres Heimatdorfes führt und damit auch durch die Geschichte unserer Vorfahren, die dort lebten. Und da bekanntlich jede noch so lange Reise mit dem ersten Schritt anfängt, so laßt uns nun diesen ersten Schritt gehen und feststellen, was am Anfang war, am Anfang von Kirdorf, dem Dorf meiner Vorfahren. Was wurde da 1992 eigentlich gefeiert, warum war Kirdorf ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt exakt 1.100 Jahre alt? 

Schuld daran ist eine Schenkung. Genauer gesagt: die Beurkundung dieser Schenkung - die unter Historikern als die Ersterwähnung Kirdorfs angesehen wird. Natürlich wird Kirdorf schon vorher bestanden haben, sonst hätte es ja nichts zu verschenken gegeben, aber so ist das nun mal unter Historikern: Maßgeblich für die Altersbestimmung ist das Datum der Ersterwähnung und so wird diese Schenkungsurkunde praktisch zur Geburtsurkunde unseres Heimatdorfes. Hier einiges mehr zu dieser Schenkung: Der erste nachweisbare Grundherr (... von Kirdorf, damals noch Kirchdorf, Kirchdorff oder Kyrchdorff“ genannt) war ein gewisser Alolf, der im sogenannten „Lorcher Kodex“ bezeugt ist. Besagter Alolf und seine Gemahlin Huda schenkten am 17. November 892 (nach heutiger Zeitrechnung) dem Kloster Lorch ihren gesamten Besitz in Kirdorf: „...alles was wir da besitzen, samt 58 Hörigen“. 

(Auszug aus dem "Codex Laureshamensis" des Klosters Lorch
kurz: "Lorcher Codex" genannt)

Deutsche Übersetzung: "Eine Schenkung Alolfs im Dorfe (und der Gemarkung) Kirchdorf. Im Namen Gottes. Ich, Alolf, und Huda, meine Gemahlin, machen (folgende) Schenkung an den hl. Nazarius, dem Märtyrer, dessen Körper im Kloster Lorsch ruht, wo der ehrwürdige Abt Gerhart vorsteht, und will, daß diese Schenkung ewige Dauer habe, und bestätige sie mit meinem ausdrücklichen Willen: Im Niddagau in der villa Kirchdorph alles, was wir da besitzen, samt 58 Hörigen, mit anschließendem Gelübde. Geschehen im Kloster Lorsch 15 Tage vor dem 1. Dezember. Im Jahre D CCC XC II, im 5. Regierungsjahr Arnulfs

 

Durch diese Schenkung folgte dem Paar Alolf und Huda aus Kirdorf in der Grundherrschaft die Lorcher Benediktiner-Abtei (vgl. Friedrich Lotz, Geschichte der Stadt Bad Homburg vor der Höhe). Genau genommen schenkten Alolf und Huda ihr Vermögen nicht den Benediktinern, sondern „...dem Heiligen Nazarius, dem Märtyrer, dessen Körper im Kloster Lorsch ruht, wo der ehrwürdige Abt Gerhart vorsteht“. 

Interessant für alle Kirdorfer dürfte sein, daß dieser Heilige Nazarius in etwas abgewandelter Form heute noch immer in aller Munde ist. Es ist nicht festzustellen, wann, aber im Laufe der Geschichte haben sich der „Arme Lazarus“ aus der Biblischen Geschichte und der „Heilige Märtyrer Nazarius“ in Kirdorf zu einem neuen Wortgebilde vermengt: Dem Lazarius – und dessen Namen tragen noch heute ein Weg, eine Flurbezeichnung und mittlerweile auch ein Kleingartenverein. Wie man sieht, sind solche Namensvermischungen auch ohne Einsatz von Computern und anderen modernen Kommunikationsmitteln durchaus möglich und gleichzeitig hat sich wieder einmal eine alte Weisheit bewahrheitet: Nichts ist beständiger als ein Irrtum! – Stellen wir uns doch einmal vor, heute würde ein gebildeter Zeitgenosse den Versuch unternehmen, diesen Irrtum zu korrigieren um Weg- nebst Flurbezeichnung sowie Kleingartenverein den „richtigen“ Namen zu verpassen. Das Thema wäre bester Stoff für ein noch zu schreibendes Volksbühnen-Stück. Vielleicht greift es ja mal irgendjemand auf. 

Aber nun zurück zu den geschichtlichen Fakten. Wie der Name „Kirdorf“ – abgeleitet aus den Begriffen „Kirche“ und „Dorf“ schon sagt, waren Kirche und Dorf von Anbeginn an miteinander verwurzelt; hier ein weiterer Auszug aus der „Geschichte der Stadt Bad Homburg“ von Friedrich Lotz: 

 „Kirdorf war schon im Mittelalter Pfarrdorf. Die erste Kirche stand oben auf dem Rabenstein, wo man im Jahr 1866 durch Ausgrabung die halbkreisförmige Grundmauer des Sanktuars freigelegt hat. Das alte Gotteshaus besaß zwei Kirchtürme, deren Fundamente ebenfalls ausgegraben wurden. Die vorreformatorische Kirche, die vermutlich auch Johannes dem Täufer geweiht war, gehörte bis zur Reformation zum Dekanat Eschborn des Archidiakonats Sankt Peter vor Mainz. Es ist überliefert, daß 1397 ein Pleban in Kirdorf tätig war und daß die Herren von Kronberg das Patronat der Kirche inne hatten. Wer die Geistlichen waren, die hier im Mittelalter die Seelsorge ausübten, entzieht sich unserer Kenntnis“ 



(Wappen von Kirdorf)

 

Evangelisch oder Katholisch? 

Bei den bisher geschilderten Erkenntnissen konnte die Frage „evangelisch oder katholisch?“ getrost außer Acht gelassen werden, weil sich das Geschehen lange vor Luther abspielte. Was für viele Kirdorfer aber neu sein dürfte, ist die Tatsache, daß selbst diese katholische Hochburg eine evangelische Vergangenheit hat. Laßt hierzu die Historiker sprechen (auch den folgenden Ausschnitt habe ich dem Buch „Geschichte der Stadt Bad Homburg“ von Friedrich Lotz unverändert übernommen, da es mir zur Zeit an dem nötigen Wissen fehlt, auch nur eine Silbe hinzuzufügen): 

„Die Quellenanlage zur Kirchengeschichte (Anmerkung: Kirdorfs) ist ungünstig. Das älteste urkundliche Quellenmaterial für die Kirdorfer Kirchengeschichte fehlt; es ist zum Teil schon vor dem Dreißigjährigen Krieg verloren gegangen. Lediglich ein kleiner Rest der Urkundenbestände blieb in Abschriften im Bayerischen Staatsarchiv in Würzburg erhalten. Diese Kopien reichen aber bei weitem nicht aus, um einen lückenlosen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Pfarre und Kirche schreiben zu können ...“ 

Und etwas später lesen wir: 

Als in der Grafschaft Königstein um 1524/25 von den letzten Herren von Eppstein-Königstein (Georg +1527 und Eberhard IV +1535) die Reformation eingeführt wurde, trat auch Kirdorf zum evangelischen Glaubensbekenntnis über. Erst 1603 wurde es wieder katholisch.

Während es an anderer Stelle heißt: 

"Pfarrer Wohlrabe und Pater B. Bender schreiben in ihrem Manuskript „Der Ort und die Pfarrei Kirdorf“ (S. 16), daß nach dem Aussterben der Eppsteiner (1535) Kirdorf unter die Grundherrschaft der Grafen von Stolberg-Königstein gelangte. Graf Ludwig von Stolberg trat 1540 zum lutherischen Glauben über und befahl am 4. September 1563 all seinen Untertanen, also auch den Kirdorfern, die evangelische Kirchenordnung des Grafen Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken anzunehmen“

Kirdorf war also diesen Aufzeichnungen zufolge in der Zeit von 1524/25 bis 1603 einmal oder gar mehrfach evangelisch. Erst nach diesen religiösen Wirren – die sich noch ohne Blutvergießen vor dem 30-jährigen Krieg abspielten – wurde Kirdorf unter dem der Mainzer Erzbischof Johann Schweikhardt im Jahre 1606 für die nächsten vierhundert Jahre katholisch. In diesem Jahr übernimmt der katholische Pfarrer Martin Geyer die Pfarrei Kirdorf. 

Wenn sich dieser geschichtlicher Abriss bisher fast ausschließlich auf kirchengeschichtliche Fakten bezieht, dann schließen Sie bitte nicht daraus, das ich als Autor der Frömmsten Einer bin. Natürlich bin ich als waschechter Kirdorfer katholisch getauft und erzogen (... daß Kirdorf zwischendurch auch mal evangelisch war, habe ich erst durch diese Recherchen erfahren), aber dieses besondere Hervorheben der kirchengeschichtlichen Ereignisse hat ganz andere, profane Gründe: 

Sämtliche mir bisher zugänglichen Quellen sind durch kirchliche Themen geprägt – wahrscheinlich ganz einfach deshalb, weil über die Kirchen das meiste an geschriebenen Texten über die Jahrhunderte erhalten geblieben ist und zweitens: Die einzige Möglichkeit, über die Vorfahren der „kleinen Leute“ etwas zu erfahren, führt in der Regel über die Archive eben der Kirchen. Über Taufen, Hochzeiten und Sterbefälle wurde über Jahrhunderte hinweg peinlichst genau Buch geführt. Und wenn nicht – wie in Kirdorf im 30-jährigen Krieg leider geschehen – diese Bücher verbrannt wurden oder sonst wie abhanden kamen, kann man heute noch alles dort nachlesen. Außerhalb der Kirchen hat sich wohl kaum jemand die Mühe gemacht, Einzelheiten über so unbedeutende Personen – wie sie die meisten unserer Vorfahren nun einmal waren - festzuhalten. Und: Die Betroffenen selbst hatten überhaupt keine Möglichkeiten hierzu. Sie konnten zu dieser Zeit schlichtweg weder Lesen noch Schreiben. Außerdem hatten sie anderes zu tun, als für ihre Nachkommen Biographien in eigener Sache zu verfassen.

Liebend gerne würde ich etwas mehr über die Lebensumstände unserer Vorfahren berichten, über deren Glück und Unglück, Freud und Leid, worüber sie lachten, worüber sie weinten, worauf sie hofften und wie sie ihr Leben meisterten. Ich befürchte allerdings, dass uns diese „lebendige Geschichte“ für immer verborgen bleiben wird. Nichtsdestotrotz werde ich weitersuchen. 

Zumindest über das religiöse Hin und Her konnte ich einiges ausfindig machen, was einen Teil meiner Vorfahren direkt betroffen hat – den Teil, der Vorfahren, der damals schon in Kirdorf ansässig war. Und es hat sich bei diesen Recherchen zweifelsfrei bestätigt, dass meine erste Vermutung richtig war: Bedingt durch die weiblichen Vorfahren – also die Frauen, die von den „eingeplackten“ Ernsten geehelicht wurden, können wir uns allesamt als waschechte Kirdorfer fühlen, deren Wurzeln bis vor den 30-jährigen Krieg reichen – womit wir nach diesem langen aber durchaus interessanten Umweg wieder beim eigentlichen Thema wären.


Unsere ältesten direkten Vorfahren in Kirdorf 

Wie die folgenden Kapitel noch zeigen werden, sind die ältesten in Kirdorf ansässigen Sippe, die nachweisbar zu unseren Vorfahren zählen, die der Hett und der Wehrheim

Der Name Hett lässt sich in Kirdorf bereits in einer Steuerliste aus dem Jahr 1568 nachweisen. 

Auch die Wehrheim sind bereits im 16ten Jahrhundert in Kirdorf ansässig gewesen. Im Familienbuch Kirdorf von Gottlieb See ist gleich von drei Familien dieses Namens vor 1600 die Rede: Wehrheim, Hans (1578); Wehrheim, Reitz (1581) und Wehrheim, Seipel (1578). Als Quelle führt Gottlieb See das Stadtarchiv Homburg (Copia Saal Buch de 1580, S. 169 – 188) an.


Der Dreißigjährige Krieg und seine Schrecken 

Die zu dieser Sippe gehörenden Vorfahren werden demnach auch den schwärzesten Tag der Kirdorfer Geschichte mit erlebt haben, den berüchtigten Pfingst-Freitag des Jahres 1622. An diesem Pfingstfreitag (es ist der 7.6.1622 nach unserer heutigen Zeitrechnung) wird der Ort von den Truppen des Herzogs Christian von Braunschweig, auch bekannt als „Der Tolle Christian“, niedergebrannt. Zahlreiche Menschen sterben, alle Überlebenden sind obdachlos. Achtzig Wohnungen, Schulhaus, Rathaus, Pfarrhof, sowie die Kirche mit ihren drei Glocken und einem Uhrwerk werden zerstört. Alle Kirchenbücher und Urkunden fallen dem Raub der Flammen zum Opfer. 

Damit hat der Schrecken aber noch kein Ende. Im Kriegsjahr 1640 bricht in Kirdorf und den umliegenden Orten der Hungertyphus aus und fordert zahlreiche Todesopfer - in Homburg gar die Hälfte der Bevölkerung. Schrecken, Greuel und Elend des 30-jährigen Krieges herrschen überall. 


Der Wiederaufbau 

Leider muss ich an dieser Stelle meine ausführliche Berichterstattung aus Zeitgründen wieder einmal einstellen und mich auf das Wesentliche konzentrieren: Der Suche nach den Vorfahren. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges beginnt sich langsam, das durch Zerstörung und Tod entstandene Vakuum wieder zu füllen. In den bald wieder einsetzenden Aufzeichnungen der Pfarrei tauchen nicht nur alte, sondern auch neue Namen auf. Noch lange, bevor der Name Ernst erstmals erwähnt wird, ist eine andere Sippe hier ansässig, die zu unseren direkten Vorfahren zählt und mit der wir – wie die späteren Ausführungen noch zeigen werden – auf mehreren Wegen verwandt und verschwägert sind: Die Sippe der Hett

Der Familienname Hett läßt sich in Kirdorf bis zurück ins 17te Jahrhundert nachweisen. Er erscheint erstmals in einer Aufstellung von Grundbesitzern oder Pächtern in Kirdorf im Jahr 1668 als Heet oder Hett, Adam. Auch diese Information habe ich aus dem Familienbuch Kirdorf von Gottlieb See. Als Quelle führt dieser an: „.. .Der Stadtschreiber zu Mainz, Christopher Camburger, schrieb am 5.4.1668 diese Liste, wohl als Unterlage für die Besteuerung oder auch für einen Prozeß. Die Aktennummer hat er nicht notiert“.  

Kirdorfer Familienbaum
(aus Bad Homburger Woche, 1.07.1997) 

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